Hochöfen, die Stahlkochtöpfe des Ruhrgebiets


Ähnlich wie bei den Zechen ist die Zahl der aktiven Hochöfen des Ruhrgebiets im letzen Jahrhundert stark zurück gegangen.

 

Doch die zunehmende Abhängigkeit von der Stahlproduktion des Auslandes und die Ausgesetztheit zu deren Preisdiktat hat ein Umdenken in Deutschland bewirkt.

 

So wird die Kapazität der Hochöfen im Moment wieder erhöht, um den Eigenbadarf zu decken und den lukrativen Export zu verstärken.

 

Wann immer in den letzten Jahren das Ruhrgebiet, wie es war und - vor allem von außen - am liebsten gesehen wird, ins Bild gesetzt wurde, war er als Zeuge zur Stelle: der Hochofen 4 von ThyssenKrupp in Duisburg-Bruckhausen, wie er sich, eine achtzig Meter hohe Großapparatur, am Ende der Dieselstraße, meist mit dem Teleobjektiv herbeigezoomt, bildmächtig erhebt.

 

Was heute als klassische Landmarke des Ruhrgebiets wahrgenommen wird, ist auch ein Wahrzeichen der Technikgeschichte. 1964 errichtet und im Jahr darauf angeblasen, stand der Hochofen 4 mit seinem charakteristischen Traggerüst damals an der Spitze der technologischen Entwicklung: 4200 Tonnen Roheisen hat er täglich erzeugt, mehr als eineinhalb Millionen Tonnen im Jahr, 43 Millionen Tonnen insgesamt. 1988 noch einmal neu zugestellt, blieb er weitere zwanzig Jahre in Betrieb, erst im Mai 2008 wurde er durch ein moderneres und effizienteres Aggregat ersetzt: Der rund 250 Millionen Euro teure Hochofen 8 tritt, da das Gerüst eingehaust ist, kompakter auf, und an seiner Außenseite zeigen - ganz schön poppig-bunt hier! - nach oben heller werdende Rotabstufungen die verschiedenen Wärmezonen an.

 

Quelle: FAZ