Phoenix West, Dortmund


Die 1841 von Hermann Diedrich Piepenstock gegründete Hermannshütte wurde 1852 in die "Hoerder Bergwerks- und Hüttenverein Aktiengesellschaft" umgewandelt und erhielt ein Jahr später die Konzession zur Errichtung einer Hochofenanlage. Sie bestand zunächst aus vier Hochöfen. 1854 fand hier der erste Hochofenabstich im Dortmunder Raum statt. Entscheidend für die Standortwahl war, dass die umliegenden Zechen neben der Kohle auch den Rohstoff Kohleneisenstein förderten, der für eine Verhüttung geeignet war.

 

Die ersten Hörder Hochöfen erzeugten 1855/6 23.000 t Roheisen, was einer Tagesleistung von 17,9 t pro Ofen entsprach. Obwohl kurze Zeit später auf sechs Öfen erweitert, konnte schon bald der gestiegene Roheisenbedarf nicht mehr gedeckt werden.  Zuletzt standen hier drei Hochöfen, von denen der Letzte bis 1998 im Schnitt täglich rd. 4.200 t Roheisen erzeugte, das im benachbarten Stahlwerk nahe der Hörder Burg zu Stahl umgewandelt wurde.

 

Nach der Stillegung der zuletzt zur ThyssenKrupp Stahl AG gehörenden Hochofenanlage wurde ein Hochofen mit Nebenaggregaten demontiert und nach China verschifft.

 

Die wesentlichen Teile des Hochofenwerks wurden 2002 unter Denkmalschutz gestellt. Dominiert wird der Standort durch die beiden Hochöfen V (1962) und VI (1969) sowie den Gasometer für Gichtgas (1959). Während Hochofen V saniert und im Rahmen eines Erlebnispfades im Rahmen von Führungen begehbar gemacht wurde, ist der Hochofen VI komplett entkernt worden.

 

Quelle: Route-Industriekultur.de